Ihre neue Aufgabe bringt viel Verantwortung mit sich. Gibt es in München einen Ort, an dem Sie besonders gut abschalten können?
Ein geistiger Kraftort in München ist für mich das Zentrum St. Michael. Ich bin den Jesuiten sehr verbunden, seitdem ich an deren Hochschule vor vielen Jahren ein paar Semester Philosophie studiert und das geistige Leben dort sehr zu schätzen gelernt habe.
Mit unserem Oberbürgermeister Dieter Reiter verbindet Sie die Leidenschaft für Musik. Könnten Sie sich vorstellen, einmal gemeinsam mit ihm in einer Band zu spielen?
Also politisch eint Dieter Reiter und mich sehr Vieles, aber bei unseren musikalischen Vorlieben sehe ich deutliche Unterschiede. Er kommt ja mit seiner Gitarre eher von der coolen rockigen Seite, während ich in der Lederhose in einer bayerischen Blaskapelle Klarinette und gelegentlich auch Saxophon spiele. Ein gemeinsames Musizieren dürfte sich daher sehr herausfordernd gestalten.
Als Wirtschaftsreferent sind Sie auch „Wiesn-Chef“. Wie sieht für Sie der ideale Oktoberfest-Besuch aus?
Seit meiner Kindheit liebe ich es, auf Volksfeste zu gehen, aber die Wiesn ist definitiv das ultimative Volksfest schlechthin und nicht zu übertreffen. Mein Rekord in Studentenzeiten waren 14 von 16 Tagen auf der Wiesn. Von Fahrgeschäften bis zum Bierzelt war alles dabei. Mittlerweile überreden mich meine Kinder manchmal zu Fahrgeschäften, bei denen ich mir hinterher denke: Einmal glangt! Die Highlights sind nach wie vor, wenn ich mit meiner Blaskapelle auf der Oidn Wiesn selber auf der Bühne stehe, was leider nur noch viel zu selten vorkommt. Den 14-Tage-Rekord aus Studentenzeiten werde ich jetzt dann auf jeden Fall brechen. Viele Leute kommen auf mich zu und sagen, mei, hast es Du schön, Du darfst jetzt dann jeden Tag auf die Wiesn gehen. Ich entgegne dann: Leute, ich bin dort zum Arbeiten da! Trotzdem bin ich mir sicher, das wird der tollste Arbeitsplatz den ich mir vorstellen kann.
Herr Dr. Scharpf, vielen Dank für das Interview.